Montag, 4. Juni 2007

Revolution oder Hippietum

"Gar nicht gefallen hat mir diesmal Fromm – er hat mich in die paradoxe Situation gebracht, Freud zu verteidigen. Sentimental und falsch unmittelbar, eine Mischung von Sozialdemokratie und Anarchismus, vor allem ein empfindlicher Mangel an dialektischem Begriff. Er macht es sich mit dem Begriff der Autorität viel zu leicht, ohne den ja schließlich weder Lenins Avantgarde noch die Diktatur zu denken ist. Ich würde ihm dringend raten, Lenin zu lesen."
(Brief von Theodor W. Adorno an Max Horkheimer vom 21. März 1936. - Adorno nimmt Bezug auf Erich Fromms Aufsatz "Die gesellschaftliche Bedingtheit der psychoanalytischen Theorie", in: Zeitschrift für Sozialforschung IV, 1935, S. 365 ff.)

Entscheidet selbst, wer ist cooler? Der knuddelige Psychotherapeut, der Marx für einen verkappten Zen-Buddhisten hielt, oder der dynamische Revolutionsführer mit der sexy Stirnglatze?

2 Kommentare:

T☺bias hat gesagt…

Ah, endlich mal ein politischer Post. Ich stimme für: b natürlich :-)

spit_Z hat gesagt…

Tja. Wie es sich gehört im demokratischen Zentralismus, ist die Entscheidung EINSTIMMIG ausgefallen. Der spitzboubenblog verkündet hiermit, dass der Revolution nun nichts mehr im Wege steht. Die Partei wird demnächst Arbeiter- und Soldatenräte benennen, die dann von den Arbeitern und Soldaten gewählt werden können, um anschließend wiederum die Partei zu wählen, welche dann ihrerseits die Räte bestätigt usw. ad infinitum. Wobei, andererseits, so ein ähnliches System haben wir ja eigentlich schon. Dann mach ich mir lieber einen gemütlichen Fernsehabend.