Ich bin gerade wieder für einige Zeit in Deutschland zu Besuch. Und da so schönes Wetter war, bin ich auch mal in den Wald gegangen. Das macht man hier ja so, wenn die Sonne scheint, dass man in der Freizeit auch mal im Wald spazieren geht. Auf Kap Verde haben wir das nicht, Wald, oder so gut wie nicht, weil die meisten von unseren Inseln so klein und hügelig sind, und dann ist es da ja auch so heiß und trocken die meiste Zeit des Jahres. Ich dachte, ich sollte mich schon ein bisschen anpassen, wenn ich hier zu Gast bin. Es ist ja nicht richtig, immer eine Extrawurst zu wollen. Also sagte ich zu mir, gut, geh ich eben in den Wald.
Ich muss leider sagen, dass es mir nicht gefallen hat. Der Wald hier, und ich würde sagen: der Wald generell, ist einfach keine schöne Sache. Warum ist es da nur so unordentlich? Ich meine jetzt nicht den ganzen Dreck auf dem Boden, das habe ich bei mir zu Hause ja auch. Nein, ich meine die Art, wie die Dinge nicht sortiert sind. Nicht etwa die Blätter hier auf einem Haufen, oder besser: in einer Kiste, und die Zweige dort, ordentlich aufgereiht oder gestapelt. Sondern die Zweige sind raumgreifend in die Luft gespannt und die Blätter gleichmäßig über das ganze Geäst verteilt. Das ist vollkommen ineffizient! Mit meinem System könnte man den Wald problemlos auf einem Hundertstel seiner jetzigen Fläche unterbringen.
Das gilt natürlich auch für die Tiere, oder vielmehr, da ist es am allerschlimmsten. Ich habe mindestens fünf, wenn nicht sogar zehn Tiere gesehen, jedes mit locker ein oder zwei Dutzend völlig verschiedenen Organen. Kann man nicht die Lebern in der einen Ecke des Waldes ansiedeln und die Milzen in der anderen? Was soll dieses Durcheinander? Was zum Teufel hat das Herz mit dem Dickdarm zu tun, so dass beide in denselben Sack gehörten? Kurz: Chaos pur. Ein Wunder, dass bewaldete Länder nicht in Anarchie versinken. Daher habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich zum Wohle meines Gastlandes beitragen kann, und folgenden Aktionsplan ausgearbeitet, den ich den Eingeborenen ans Herz legen möchte, zumal er auch eine hervorragende Gelegenheit für das hierzulande so hochgeschätzte ehrenamtliche Engagement bietet und somit dazu beitragen kann, Bürgersinn, Heimatverbundenheit und Leistungsbereitschaft zu fördern. Also, liebe Deutschländerinnen und Deutschländer, hinaus in die Wälder, die Tiere einfangen und dann folgendermaßen vorgehen:
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