Dienstag, 8. Mai 2007

Christliche Geschichtsfälschung ahoi!

Ich KÖNNTE mich schon wieder AUFregen!!! Es ist doch kaum zu fassen: Kaum wird in Israel das Grab von Herodes dem Großen (der sympathische Herr da rechts) entdeckt - jedenfalls höchstwahrscheinlich -, wird wie auf Knopfdruck ÜBERALL das Märchen vom Kindermord in Bethlehem aufgewärmt - und vorzugsweise als "historische Tatsache" serviert. Es ist zum Kotzen! Selbst die ansonsten gerne Seriosität simulierende Tagesschau ließ in ihrer 20-Uhr-Sendung heute zweimal verkünden, Herodes habe den Kindermord angeordnet (einmal in der Meldung selbst - "nach biblischer Überlieferung", so verliest immerhin die Sprecherin Susanne Daubner -, dann aber auch im Bericht von Richard C. Schneider über die Ausgrabung im Herodion, ohne jede Relativierung und im Indikativ: Herodes I. sei der König, "der den aus der Bibel bekannten Kindermord befohlen hat."). Wie blöd kann man eigentlich sein??? Müsste man nach zweitausend Jahren christlicher Geschichtsfälschung nicht langsam mal wenn schon nicht den kritischen, so wenigstens den sogenannten "gesunden Menschenverstand" in Betrieb nehmen? Herr, lass Hirn regnen! Echt wahr!

Erinnert sich noch jemand an die Konstantinische Schenkung? Ist ja nur eine der berühmtesten Fälschungen der abendländischen Geschichte! Auf ihr beruhte einst der päpstliche Anspruch auf einen Kirchenstaat. (Der heutige Staat Vatikanstadt dagegen leitet sich nicht von der Konstantinischen Schenkung, sondern von Mussolini ab.) Wer das nachlesen will, ohne aufzustehen, bemühe die Wikipedia. Okay, zugegeben, die Konstantinische Schenkung steht nicht in der Bibel, im Gegensatz z. B. zur ja ebenfalls gern geglaubten Schöpfungsgeschichte. Aber in der Bibel steht ja auch nicht, dass Nero Rom angezündet habe, und das glauben die Leute ja auch immer noch, obwohl es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch ist (lest z. B. hier). Aber Geschichte wird halt von Siegern geschrieben, und das sind in diesem Falle die Christen.

Und nun betrachten wir mal nüchtern die Geschichte vom Kindermord zu Bethlehem. Die so ungefähr EINZIGE Quelle, die vor dem vierten Jahrhundert von diesem Ereignis zu berichten weiß, ist das Matthäus-Evangelium (Mt 2, 13-18). Nicht einmal die anderen Evangelisten wissen etwas davon! Ein anderer und an und für sich irgendwie doch zuverlässigerer Autor, der jüdische Historiker Flavius Josephus (37 - ca. 100), selbst durchaus antiherodianisch eingestellt, erwähnt dagegen in seiner Sammlung der Untaten des Herodes keinen Kindermord. Die Story ergibt ja auch keinerlei Sinn, wenn man nicht den ganzen Quark von wegen Stern von Bethlehem und Heilige drei Könige glaubt; und wenn man DAS schluckt, kann man auch gleich an Jungfrauengeburt und Wiederauferstehung glauben!

1 Kommentar:

QUOVADIS hat gesagt…

Bravo!

Ja die Märchen der Religionen sind irgendwie ein "Sakrileg" dadurch, dass wir es schon quasi mit der Muttermilch aufgesogen oder eingetrichtert bekommen haben wollen wir da nicht zweifeln, dass alles so stimmen kann.

Wenn man mal die "Feiertage " der sog. Heiden anschaut wird man staunen welche "zufälligen" Übereinstimmungen es doch mit den Feiertagen bim Christentum gibt.

Wenn man mal schaut, was die "Mithras- Kult" oder die Geschichte des Horus Knaben aussagt, mag man viele Parallelen zur Jesus Geschichte entdecken.

Eine gute Information über Geschichtsfälschungen leifert z.B. das Buch von Christoph Pfister "Die Matrix der alten Geschichte"
oder wenn es um die christliche religion geht Joseph Atwill mit seinem Buch "Das Messias Rätsel"

Bezüglich des Koran sollte man mal im Internet "Christoph Luxenberg" eingeben; vielleicht tritt der Glaube mal für einen Moment zurück und der Denkapparat springt an?

Achtet auf Euere Gedanken und Wege.

QUOVADIS