Samstag, 3. Februar 2007

Solidarität mit dem Sarotti-Mohr!

Mein Freund, der Sarotti-Mohr, hat mir neulich einen Brief geschrieben. Das ist sehr nett von ihm, denn ich liebe es, Post von ihm zu bekommen. Mit dem Sarotti-Mohr verbindet mich eine innige Freundschaft, wir essen oft zusammen Schokolade oder schreiben uns kleine Gedichte. Manchmal serviert er mir auch Kaffee oder putzt mir die Schuhe.
Es ist schön, dass ich einen so guten Freund habe.
Mein letztes Gedicht hat ihm besonders gefallen, aber er konnte mir keine kleine Überraschung schicken, wie wir es sonst immer machen, weil er Ärger mit seinem Ausbeuter deswegen bekommen hat. Die von Sarotti lesen nämlich immer seine Briefe. Und streichen die Passagen, die ihnen nicht gefallen - oder schreiben sie neu, in seinem Namen und schlechtem Deutsch:

Ihm geht es nicht so gut zur Zeit. Er klagt immer, dass die bei Sarotti ihn schlecht behandeln. Immer muss er in albernen Kostümen mit Schnabelschuhen silberne Tabletts (die zwanzig Kilo wiegen, damit er so komisch schwankt beim Laufen, das finden die dort besonders sexy) mit Schokolade durch die Firma tragen und sich die Lippen karminrot anmalen und mit Silikon aufspritzen lassen (die haben dort ziemlich perverse Vorlieben).
Und dafür wird er nur mit Sarotti-Schokolade bezahlt - zehn Tafeln pro Tag. Dabei mag er die gar nicht, weil sie scheiße schmeckt und ihm immer schlecht wird davon. Und eintauschen kann er die auch nicht, weil niemand sie haben will - weil sie scheiße schmeckt.
Und sie sperren ihn immer in einen viel zu kleinen Käfig ein, damit er nicht wächst. Die stehen dort auf Kleinwüchsige. Das sind nämlich alles Pädophile bei Sarotti.
Er würde gerne woanders arbeiten, aber er kann ja nichts anderes, als Werbefigur sein, er hat ja nichts gelernt sonst, der Arme. Ich sage ihm immer, er soll es doch mal bei einer anderen Firma versuchen. Aber vor der Milka-Kuh zum Beispiel hat er Angst. Sie hat einmal zu ihm gesagt, kleine Neger verspeise sie am liebsten zum Frühstück. Und der Lindt-Weihnachtsmann ist beim KuKluxKlan. Den Knecht Ruprecht hat er auch schon erledigt. Und sowieso sind Mohren als Werbefiguren heute nicht mehr so gefragt. Außerdem würde ihn Sarotti verklagen, weil sie einen ganz gemeinen Knebelvertrag mit ihm haben. Er müsste dann Copyright-Zahlungen an die entrichten - für seinen eigenen Körper!
Und wenn er seinen Job verliert, wird er abgeschoben.

Wenn euch diese Geschichte von meinem Freund, dem Sarotti-Mohr, auch so anrührt wie mich, dann helft ihm! Boycottiert Sarotti-Schokolade! Die schmeckt eh scheiße und hat Negerblut an den Riegeln! Boycottiert am besten die ganze rassistische Schokoladenindustrie! Kauft stattdessen lieber Gummibärchen, die werden gut behandelt!Spendet für den Sarotti-Mohr, startet Solidaritätskampagnen! Macht Soli-Konzerte! Plant Anschläge auf Sarotti und organisiert Demonstrationen! Schreibt Petitionen an die UN und die Unicef! Ich plädiere für einen internationalen Tag für geknechtete Werbefiguren am 12. Februar (da hat er nämlich Geburtstag). Esst an diesem Tag keine Schokolade und kauft kein Produkt, das eine Werbefigur hat!

Helft dem armen (gezwungenermaßen) kleinen Sarotti-Mohr!

Keine Kommentare: