Donnerstag, 25. Oktober 2007

"Und sie bewegt sich doch"? Ihr glaubt auch jeden Stuss!

-- Achtung! Langweiliger wissenschaftskritischer Artikel mit komplizierter physikalischer Argumentation, die gutes räumliches Vorstellungsvermögen verlangt! --

Nehmen wir einmal an, die Erde würde sich um ihre Achse drehen. Wenn man nun einen Stein von einem Turm fallen lässt, dann müsste sich (wenn man sich nicht gerade in Polnähe befindet) die Erde unter dem Stein wegdrehen, während dieser fällt; der Stein müsste daher ein Stück westlich des Turmes aufprallen (da die Erde sich nach Osten dreht) und, vom Erdboden (oder vom Turm) aus betrachtet, in seinem Fall eine Kurve beschreiben. Tatsächlich aber fällt der Stein geradlinig nach unten und landet am Fuß des Turmes. Also dreht sich die Erde nicht.

Dies ist das sogenannte "Turmargument", das Galileo Galilei in seinem Werk Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme von 1632 zu widerlegen beansprucht. Wie aber spätestens seit den einschlägigen Veröffentlichungen Paul K. Feyerabends ("Problems of Empiricism, Part II" von 1970, danach ähnlich in "Wider den Methodenzwang", v. a. Kapitel 6 und 7) auch dem letzten Dorftrottel bekannt sein dürfte, ist Galileis Argumentation vollkommen unredlich! Nur durch psychologische Tricks und rhetorisches Blendwerk ist es ihm gelungen, die Nachwelt von der absurden These der Erdrotation zu überzeugen. Das Turmargument steht nach wie vor unwiderlegt im Raum; die Wahrheit braucht nur einen Mutigen, der sie ausspricht, nämlich mich: DIE ERDE RUHT!

Dabei geht es nicht nur um die Rotation des "Globus" um seine eigene "Achse", sondern auch um die angebliche jährliche Umkreisung der Sonne. Wir erinnern uns, was uns in der Schule begebracht wurde: die Erde kreist in einem mittleren Abstand von etwa 149.597.870 km um das "Zentralgestirn"... - Überhaupt die Sonne! Bei ihr handelt es sich angeblich um eine unglaublich riesige Ansammlung von Wasserstoff, der unter dem Druck seines eigenen Gewichts zu Helium "fusioniert". Man weiß gar nicht, wo man mit der Kritik anfangen soll. Erstens ist Wasserstoff ein Gas, und Gas ballt sich nicht zu Kugeln zusammen; vielmehr verteilt es sich gleichmäßig im Raum. Zweitens verwandeln sich Elemente nicht einfach in völlig andere Elemente, wenn man nur genug Druck auf sie ausübt. (Nach der Theorie der modernen "Physiker" hätten die Alchemisten des Mittelalters nur kräftig genug auf die Scheiße hauen müssen, um sie in Gold zu verwandeln!) Und selbst wenn Wasserstoff sich "unter hohem Druck" auf magische Weise in Helium verwandeln würde, gäbe es keinen vernünftigen Grund, warum er dabei leuchten sollte - das eigentlich Charakteristische der Sonne wäre also ohnehin noch gar nicht erklärt! Drittens schließlich ist Wasserstoff das leichteste aller Elemente, und selbst Blei beginnt nicht "unter dem Druck seines eigenen Gewichts", sich in etwas ganz anderes zu verwandeln. Das alles ist lächerlich.

Aber ich schweife ab. Man betrachte den angeblichen Abstand Erde-Sonne - knapp hundertfünfzigtausend Kilometer; eine völlig phantastische Zahl. Wie man sich leicht ausrechnen kann, ist der Umfang der angeblichen Bahn der Erde um die Sonne immens. Aber wir wollen das alles einmal gegen jede Wahrscheinlichkeit glauben. Nur vergegenwärtige man sich, mit welcher Geschwindigkeit die Erde sich demnach bewegen müsste! Schon die "Erdrotation" war albern genug; angeblich legt der Erdboben am "Äquator" 465 Meter pro Sekunde (!) auf seinem Weg um die "Erdachse" zurück. Man kann sich also vorstellen, wo ein Trampolinspringer landen würde, der dort seine Übungen vollzöge; oder eben besagter Stein, der von einem Turm fällt. Doch das sind Kinkerlitzchen im Vergleich zur Bewegung der Erde um die Sonne! Denn die Bahngeschwindigkeit der Erde beträgt, so sagen uns die Astronomen unverblümt, durchschnittlich 29,8 Kilometer (!!) pro Sekunde (!!!), also rund das 64fache der Rotationsgeschwindigkeit der Erdoberfläche am Äquator. Und das 3600fache dessen, was in der Tempo-30-Zone erlaubt ist. (Jegliche Geschwindigkeitsbegrenzung im Straßenverkehr müsste vollkommen absurd erscheinen, wenn wir uns sowieso alle immer derart schnell bewegen.)

Was geschähe unter diesen Umständen mit unserem Stein, den wir vom Turm fallen lassen? Seine Flugbahn müsste mit den Tageszeiten beträchtlich variieren. Um Mitternacht weisen beide Rotationsbewegungen in dieselbe Richtung und addieren sich, wohingegen sie sich Mittags teilweise kompensieren. Morgens rast die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne dem Stein entgegen und müsste die Falldauer auf Millisekunden verkürzen, wohingegen sie ihm abends entflieht. Man vergleiche nur die ungeheure Geschwindigkeit von 29,8 km/s mit der geradezu lächerlich niedrigen Fallbeschleunigung von ca. 9,8 m/s2! Offensichtlich könnte der Stein den Erdboden abends niemals einhohlen – vielmehr müsste er hinter der Erde zurückbleiben und im Weltall verschwinden. (Dies alles gilt unter der Voraussetzung, dass sich die Erde gleichsinnig um die Sonne und um sich selbst dreht; ansonsten gälte dasselbe für die jeweils entgegengesetzte Tageszeit.)

"Und sie bewegt sich doch"? Manche Leute glauben einfach alles, wenn es nur in der BILD oder bei G. Galilei steht. Aber auch wenn mir klar ist, dass ich für meine Argumente nur Hohn und Spott ernten werde, so will ich doch unverdrossen weiter meinen Kampf für die Wahrheit kämpfen und die Fackel des kritischen Denkens hochhalten.

Bewegung ist gefährlich. Wenn die Erde wirklich schon so lange (~4,6 Mrd. Jahre) so schnell (~29,8 km/s) durch die Gegend raste, hätte es sie aller Wahrscheinlichkeit nach schon längst bei einem Unfall zerbröselt.

Samstag, 20. Oktober 2007

Adorno im Mixer, ach was, erst dilettantisch abgemalt, dann schwarz-weiß-kopiert, zerschnipselt, umgestülpt, angespuckt und ausgelacht

Adorno scheint ja zurzeit mal wieder schwer im Kommen. Das jedenfalls ist mein subjektiver Eindruck. Auch die Kritiker fühlen sich offenbar aufgefordert, darauf zu reagieren - doch anscheinend verläuft eine solche Rezeption in absteigenden Wellen und insbesondere die Kritik wird jedesmal dümmer. Ein hervorragendes Beispiel dafür habe ich auf der Achse des Guten entdeckt, ein Artikel mit dem Titel "Zur Kritik der kritischen Theorie" von einem gewissen Michael Holmes, einen Namen, den man sich gewiss nur merken muss, um ja nie wieder etwas aus Versehen von ihm zu lesen. Der Artikel ist wirklich so schlecht, dass es völlig albern ist, sich darüber auszulassen, aber die Achse des Guten ist ja auch nicht das hinterletzte Provinzblatt. Außerdem habe ich ja durchaus manchmal eine cholerische Ader und die muss ja auch zu ihrem Recht kommen...

Der Tenor des Textes ist ungefähr (oder sogar ziemlich genau) dieser: Die kritische Theorie ist ein höchst ideologisches Gebilde, das alle Übel der Welt in einer Art verschwörungstheoretischen Konstruktion völlig simplifizierend auf eine einzige Ursache zurückführt: das Ganze, die Totalität (in der Tat ziemlich simplifizierend!), der Kapitalismus. Das ist in seiner bestechenden Einfachheit natürlich total attraktiv, besonders für junge Leute, die irgendwie diffus unzufrieden sind mit der Welt, wie es junge Leute halt so sind, deswegen ist die Kritische Theorie von Adorno und Horkheimer nicht nur einfach falsch, sondern äußerst gefährlich. (Ich glaube der Kritischen Theorie ist noch selten vorgeworfen worden, sie würden zu stark vereinfachen oder simplizistisch denken. Auch dass ihre Texte sich offenbar als einfache Erklärung für desorientierte Jungspunde anbieten, ist doch ein einigermaßen kreativer Vorwurf, wenn man sich einen solchen Text mal ansieht.) Noch dazu ist das aber auch total falsch, was sie schreiben, weil besonders Adorno in seinen Texten jegliche empirischen Daten einfach ignoriert (mit der simplen Ausrede, diese seien "positivistisch"), die nämlich allesamt sagen, dass der Kapitalismus, genauer gesagt die Marktwirtschaft, ein Segen für die Menschheit ist, der Wohlstand für alle und qualitativ äußerst hochwertige Produkte (wegen Angebot und Nachfrage) und noch mehr tolle Sachen hervorbringt! Das hat Adorno einfach nicht wahrhaben wollen, dass ja der Verkäufer NATÜRLICH gar nicht anders KANN, als hochwertige Produkte herstellen, weil es sie ja sonst nicht VERKAUFEN könnte! Mensch, dass der DAS nicht gemerkt hat, der Adorno, da ist ja das ganze Kulturindustriekapitel praktisch hinfällig!
Immerhin fällt dem Autor am Ende auf, dass man Adorno und Horkheimer persönlich allerdings nichts vorwerfen könne, sie hätten immer alles richtig gemacht und sämtliche Spinnereien der Linken kritisiert. Diese These mutet in dem Kontext doch seltsam an, es scheint ja fast, als täte sich hier ein riesiger Widerspruch zwischen Theorie und Praxis auf! Wie nur konnten sie es schaffen, alles richtig zu machen, wo sie doch offenbar alles falsch gedacht haben? ZUm Glück haben sie also offenbar ihre eigene Theorie nicht geglaubt. Wahrscheinlich hatten sie sogar Toaster daheim!

Der ganze Artikel ist kaum gehaltvoller als diese Zusammenfassung. Er ist grauenvoll geschrieben und strotzt nur so vor Einfältigkeit. Vom ursprünglichen Erscheinungsort, der sowas ähnliches wie philosophischen Halbjahresschrift "Aufklärung und Kritik" hat man ja nicht unbedingt was anderes erwartet, schließlich war sie schon immer eine scheißliberale Versammlung von (zum überwiegenden Teil) Akademikern der dritten und vierten Reihe, - aber dass die Achse der Guten, bisher (mir jedenfalls) noch nicht durch schlecht geschriebene Jubelarien auf den Kapitalismus aufgefallen, es nötig hat einen derartig dämlichen Scheiß zu veröffentlichen, wundert mich doch. Man kann es wirklich nicht anders ausdrücken, es tut mir leid, aber einen solch dummen Artikel habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Nicht dass es an der Kritischen Theorie nichts zu kritisieren gäbe, aber wenn man offenbar nichts von dem versteht, was in ihren Texten steht, wieso fühlt man sich dann berufen, einen Artikel darüber zu schreiben?

Sonntag, 14. Oktober 2007

spitzbouben sind ein wissenschaftskritisches Bolg. Bzw. blog

Schon lange engagieren wir vom spitzboubenblog uns für eine flache Erde (siehe rechts irgendwo). Denn wir sind kritisch und nicht naiv. Wir glauben nicht einfach alles, was die sogenannte "Wissenschaft" angeblich für vermeintliche "Wahrheiten" bewiesen zu haben behauptet. Denn auch die "Wissenschaft" ist nur ein hegemonialer Diskurs, und zwar in Wirklichkeit, wenn man genau genug guckt, ein gewaltförmiger. Man muss ja nur mal schauen, wer von der sogenannten "Wissenschaft" alles ausgeschlossen bleibt, z. B. Nichtwissenschaftler, schon allein deshalb ist das eine undemokratische Herrschaftsideologie. Mit diesem Artikel eröffne ich eine geplante Textreihe zur kritischen Auseinandersetzung mit der "Wissenschaft". Diese Auseinandersetzung kann aber nicht "unvoreingenommen" und "ergebnisoffen" erfolgen, weil das eine positivistische Fiktion ist, und "unvoreingenommen" immer schon der Standpunkt des kulturimperialistischen weißen Mannes mit Doktortitel ist. Deshalb ist klar, dass nur herauskommen kann, was ohnehin offensichtlich ist: Die "Wissenschaft" als solche ist im Prinzip faschistisch. Denn auch der Faschismus wollte ja eine einheitliche, feststehende und von Autoritäten niedergeschriebene "Wahrheit" für alle verbindlich machen. Und wir wissen ja alle, wohin das geführt hat: in die Gulags der Stasi.

Ich möchte beginnen mit einer kritischen Betrachtung der darwinistischen Evolutionsideologie. Diese rassistische Lehre, an die ja auch die Nazis geglaubt haben, und für deren verfolgte Gegner bis heute kein Holocaustmahnmal errichtet wurde, ist eigentlich so lächerlich, dass Argumente gar nicht nötig sind. Weil aber eine interkontinentale Verschwörung von interessierten Kreisen eine Meinungsdiktatur errichtet hat, ist es trotzdem nötig.
Ich kann jetzt so aus dem hohlen Händchen nicht wirklich eine Widerlegung der Evolution produzieren. Schließlich haben ja auch tausende von bezahlten Biologieschergen des Systems seit Jahrzehnten ganze Bibliotheken vollgeschrieben mit einem ideologischen Wust an "wissenschaftlichen" Texten. Das kann ja kein Mensch widerlegen, das wäre unfair, das zu verlangen. Nur Kulturimperialisten und Wissenschaftsgläubige würden das verlangen.
Aber man kann sich ja nur mal all die Tiere und Pflanzen anschauen und überlegen, wie komplex und vielfältig die alle sind. Wenn die Evolution die alle erklären soll, muss die Evolution ja selber auch irre komplex sein - so komplex wie gar nicht geht. Oder ich sage mal so: Eine so komplexe Evolution, die kann man sich an und für sich ja gar nicht vorstellen. Nun existiert die Evolutionstheorie aber nur in unserer Vorstellung - das geben selbst die Evolutionisten zu, denn es ist ja eine Theorie. Also widerspricht die Evolutionstheorie sich selbst, denn sie behauptet, die Theorie von etwas zu sein, wovon es prinzipiell gar keine Theorie geben kann, weil es zu kompliziert dafür ist.

Außerdem ist klar, dass eine so komplexe Evolution ewig und drei Tage gedauert hätte, zahllose von Millionen von Generationen. Das geben ja auch die Evolutionisten selber zu. Aber es ist albern anzunehmen, dass die Erde schon so lange existiert, wo doch selbst meine Oma nur zwei Generationen älter ist wie ich. Und wenn die Erde so alt wäre, wäre ja die meiste Zeit lang gar niemand dabei gewesen, um davon zu berichten; wie sollten wir aber dann davon wissen? Das geben die Evolutionisten auch selber zu und behaupten, das Alter der Erde zu "erschließen". Zum Beispiel aus dem radioaktiven Zerfall von Elementen, die ganz langsam zerfallen, nicht so wie Plutonium oder so. Sie behaupten, es gäbe ominöse Elemente, die ganz langsam zerfallen, mit einer Halbwertszeit von zig Jahrzehntausenden. Doch damit machen sie sich selbst lächerlich, denn wenn das so wäre, könnten sie es ja gar nicht wissen! Sie könnten unmöglich wissen, wieviel am Anfang dagewesen wäre; also können sie logischerweise aus der Restmenge auch nicht erschließen, wie alt eine Fossilie ist. In Wirklichkeit verfahren die "Forscher" genau umgekehrt und bestimmen die angebliche Ausgangsmenge des radioaktiven Materials aus der festgestellten Restmenge und dem vermuteten Alter; und anhand dieser Werte beurteilen sie dann weitere Fossilien.
Genauso "ermitteln" die "Wissenschaftler" aber auch die angeblich genau bekannte extrem langsame Zerfallsgeschwinigkeit der Wunderelemente, auf denen die Altersbestimmung beruht. Selbst wenn jemand vor tausend Jahren einen Behälter mit genau abgemessener Menge von diesem mysteriösen Zeug gründlich verschlossen hätte, und ganz genau draufgeschrieben hätte, wieviel drin ist, wäre heute praktisch noch genausoviel drin! Was die Wissenschaftler machen, ist letztlich folgendes: Sie behaupten einfach, etwas zerfalle mit einer so langsamen Geschwindigkeit, dass es ohnehin niemand überprüfen kann. Und etwas anderes könnten sie auch gar nicht machen, weil die Zeiträume zu lang sind.
Das ganze ist also in jeder Hinsicht ein gigantischer Zirkelschluss, der nur aus machtpolitischen Gründen aufrechterhalten wird, um Schwarze, Frauen, Psychiatrisierte, Arme, Kinder sowie Geister und vor allem auch Tiere aus dem "wissenschaftlichen" Diskurs fernzuhalten.
Der Wolpertinger: Ärgernis für alle Evolutionsdogmatiker, daher totgeschwiegen und ausgerottet, womöglich in Tateinheit. Ein Völkermord, an dem der abendländische Kulturimperialismus ein weiteres blutiges Exempel für seine Unfähigkeit zu trauern statuiert hat, nur um auch die Entstehung des Lebens endlich marktförmig organisieren zu können.

Freitag, 12. Oktober 2007

Hässlicher Wohnen

Manchmal ist die Hässlichkeit der Stadt schon schockierend. Vor allem die neu gemachte Hässlichkeit, weniger die alte und verfallende Hässlichkeit. Die ist ja meistens gar nicht so hässlich, weil Hässlichkeit mit dem Verfall schön wird. (So meine These jetzt mal.)
Dieses Haus zum Beispiel ist vielleicht nicht besonders schön, das wollte ich nicht behaupten, aber irgendeinen Charme hat es doch noch.














Vor allem, wenn man es mit diesem bald fertiggestellten Exemplar an der Ecke gegenüber vergleicht. Hier wollte man wohl etwas ästhetisch besonders wertvolles produzieren, aber herausgekommen ist (das ist schon vor Fertigstellung überdeutlich zu sehen) Augenkrebs, ein ästhetisches Verbrechen, eine Geschmacklosigkeit sondergleichen, eine Frechheit! Ein Haus in den Lieblingsfarben einer alternden Friedensaktivistin mit Doppelnamen, so sieht das aus. Pädagogisch wertvoll, für eine fröhlichere und "lebendige" Stadt. Genau so.














Eine Geschmacksverirrung, die um sich greift, wie ich feststellen muss, wenn ich mich so umsehe...

Ich bin dagegen! Ich will graue, trostlose, heruntergekommene, verfallende, bröckelnde, öde, langweilige Häuser und keine Belästigung durch bunte Gebäude schon am frühen Morgen, oder zu jeder anderen Tageszeit! BUNT, das ist einfach nicht richtig für ein Haus!

Mittwoch, 10. Oktober 2007

... und manchmal schlechte Laune

Teile des spitzbouben-Kollektivs, die Feyerabend ganz gerne den Kopf abreissen wuerden, wird freuen, dass sie sich in guter Gesellschaft befinden, wie folgendes Zitat aus einem von Lakatos an Feyerabend gerichteten Brief zeigt.

"Your criticisms seem to be reasonable except for your claim that I am the last stronghold of mechanical rationalism which, of course, is bitter nonsense. There is absolutely nothing mechanical about my 'rules' [...] if you go on with this mechanical v. dialectical rationalism, pinning me down with that mechanical nonsense I shall cut off your head."

Zitiert nach Brendan Larvor, Lakatos. An Introduction (London, New York: Routledge, 1998), 84.

Montag, 8. Oktober 2007

Der Philosoph hat immer Recht

"... Jeder beurteilt die Dinge gut, die er kennt, und ist darin ein guter Beurteiler. Gut über einen bestimmten Gegenstand urteilt, wer darin ausgebildet ist, und gut überhaupt, wer in allem ausgebildet ist.
Aus diesem Grund sind junge Menschen keine geeigneten Hörer der politischen Wissenschaft. Denn sie sind unerfahren in den Handlungen, in denen das Leben besteht; diese aber bilden gerade den Gegenstand und Ausgangspunkt der Untersuchung. Ferner wird für sie, die dazu neigen, ihren Affekten zu folgen, das Zuhören vergeblich und nutzlos sein; denn Ziel der politischen Untersuchung ist ja nicht das Erkennen, sondern das Handeln. Dabei ist es gleichgültig, ob sie jung an Jahren oder unreif im Charakter sind; ihre Unzulänglichkeit hängt nicht von der Zeit ab, sondern ergibt sich daraus, dass sie vom Affekt geleitet leben und auf diese Weise ihre jeweiligen Ziele verfolgen. Solchen Menschen bringt das Erkennen keinen Nutzen - ebenso wenig wie den Unbeherrschten. Hingegen wird für diejenigen, die ihre Strebungen nach der Vernunft gestalten und entsprechend handeln, das Wissen über diese Dinge von vielfältigem Nutzen sein."
(Aristoteles, Nikomachische Ethik I, 1, 1094b-1095a, Übersetzung: Ursula Wolf.)

Sonntag, 7. Oktober 2007

Literatur im seidenen Tabaksbeutel

Wenn Leute in der U-Bahn neben mir lesen, versuche ich ja immer, herauszufinden, in was für ein Buch sie da vertieft sind. Meistens gelingt mir das nicht, aber immerhin kann man ein paar Satzfetzen mitlesen, aus denen man dann beurteilen kann, ob es sich um ein gutes oder ein schlechtes Buch handelt.
Gestern konnte ich folgende Satzstücke mitlesen:

"...sie drückte an ihrem seidenen Tabakbeutel herum, als wollte sie fühlen, wieviel Tabak er noch enthielt.

Den nächsten Tag verbrachte Mutter damit, in Gion herumzulaufen."

Eindeutig lässt sich hieraus schließen, dass dies ein schlechtes Buch ist. (Wer mir anhand dieser Sätze Autor und Titel des Buches sagen kann, kriegt von mir persönlich eins in die Fresse gehauen. - Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2007, Rechtsweg ausgeschlossen!)
Und zwar deshalb: In einem guten Buch hätte es geheißen "enthielte" und außerdem wäre der Tabakbeutel nicht "seiden" gewesen. Das klingt sehr nach Fantasy-Kitsch. Oder nach einem klischeebeladenen Frauenreiseroman. Toll, wie ein halber Satz ausreicht, um ein ganzes Buch zu ersparen! Ein Blick auf die Titelseite hätte allerdings vermutlich ebenso genügt.

Soviel zu meinem außerordentlich beeindruckenden Expertenwissen gepaart mit Urteilsvermögen in Sachen Literatur und einen schönen Tag noch!

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Free Burma!

Das ist jetzt unser Beitrag zur Aktion Free Burma!, die heute alle Blogger dazu aufruft, Solidarität mit den Protestierenden gegen die Militärdiktatur zu äußern. Das haben wir hiermit getan.
Ein schlaues Statement dazu gibt's bei Headquarters of Crocodiles.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Werben mit Hitler

Ein origineller Werbeeinfall einer Immobilienfirma aus Dubai... da fällt mir nichtmal mehr was ein, um noch eins drauf zu setzen...

Können Blumenbilder lügen?

Ach ja, mal wieder fängt ein neues Semester an, und ein Blick in die Vorlesungsverzeichnisse beweist erneut, dass eh alles zu spät ist.
Sowas wie politische Theorie ist ja in Politikwissenschaft schon lange out und wird eigentlich kaum noch gemacht (3! Hauptseminare). Dafür gibt es Veranstaltungen mit klingenden Namen wie: "Vergleichende Policy Analyse: Agenda Setting und Policy Framing", wo es um Politik aus so einer Art betriebswirtschaftlichen Perspektive geht, nehme ich an. Jedenfalls gehört jeder, der sowas freiwillig besucht, sofort auf die schwarze (naja, die Farbe ist eigentlich egal) Liste für nach der Revolution gesetzt.

Bei den Kulturwissenschaftlern ist eh schon Hopfen und Malz verloren ("Können Blumenbilder lügen?", "Geschlecht als Wissenskategorie"), da ist es ja nur recht, wenn jetzt unser insgeheimer Lieblingsfeind (ausgelöst durch diesen Artikel hier) Cord Riechelmann dort als Gastdozent auftritt ("Von Aristoteles’ Nachtigallen zum Ritornell", aber was sag ich...). - Bemerkenswert dabei, dass die Seite des Instituts für Ästhetik so hässlich ist...

Allerdings gibt es da auch ein Seminar mit dem Titel "Libertinismus im 18. Jahrhundert", das ich mir vermutlich nicht entgehen lassen werde. Schließlich will ich was für's Leben lernen!
In diesem Zusammenhang möchte ich noch eine kleine Empfehlung abgeben, für einen zwar schon 7 Jahre alten, dafür aber nicht sehr bekannten französischen Film: Le Libertin (dt. Titel: "Liebeslust und Freiheit") von Gabriel Aghion (der bestimmt viel besser ist als der gleichnamige mit Johnny Depp aus dem Jahr 2004). Hauptfigur ist Denis Diderot (Vincent Perez), der nackt auf dem Gut von Baron d'Holbach rumhüpft und sich einen Scheiß um Anstand und Konvention schert, solange es um sein eigenes Sexualleben geht, aber ganz neue Aspekte entdeckt, als seine adoleszente Tochter mit der Idee spielt, es ihm gleichzutun. Nebenbei wird im Keller unter der Kapelle heimlich der nächste Band der verbotenen Enzyclopädie gedruckt, was aber der vorbeischauende Kardinal selbstverständlich nicht merken darf.
(Interessant ist auch, dass es Bilder aus dem Film mit dem nackten Diderot nur auf einer russischen Kinoseite gibt... allerdings leider zu klein um sie zu verwenden...)

Und passend zum Thema noch ein Zitat der Woche, dann wäre ja erstmal das Gröbste an Versäumnissen der letzten Wochen aufgeholt...
"Wir müssen die Freiheit als seelischen Wert erst wieder begreifen und gewinnen lernen. ... Freiheit ist nicht Zügellosigkeit, Liberalismus nicht Libertinismus!"
Prof. Dr. Theodor Heuss, 1946