Jetzt wieder zum Ernst des Lebens.
Meine beiden Interviews gestern waren prima. Heute stehen zwei weitere an mit Lita vom Forum of NGOs (FONGTIL) und einem Dozenten, von dem ich leider nicht recht weiss, was er macht.
Vielleicht bekomme ich ein Interview mit dem portugiesischen Botschafter, aber ich bin da skeptisch. Die Portugiesen bauen uebrigens gerade eine neue Botschaft. Bereits der Umfang der Baustelle reizt einen dazu, Ausdruecke zu benutzen wie postkolonialistische Nostalgie.
Miad hat noch ein paar interessante Contacts fuer mich, darunter ein Westler, der ueber Jahre hinweg bei der Entwicklung von Timors Fernseh- und Radiosendern mitgeholfen hat, und einen Typen, der vor ein paar Monaten ein Projekt zur innertimoresischen Versoehnung entwickelt hat, das dann von der Regierung bei der Ausarbeitung ihres eigenen Projekts Simu Male (Gegenseitiger Akzeptanz) benutzt wurde. Es gibt noch immer viele Kollaborateure unter den Osttimoresen, die nie zur Verantwortung gezogen wurden, was zu einem Klima der Gesetzlosigkeit und somit zur Krise im April/Mai beigetragen hat. (Dass die indonesischen Befehlshaber sich trotz Tribunal nicht fuer die Massaker von 1999 verantworten mussten, versteht sich von selbst.) Aber davon ein andermal.
Ein Nachtrag zur Pfeilgeschichte: Christopher wurde getroffen als er gegen drei Uhr nachts auf seinem Motorrad durch einen eher gefaehrlichen Vorort fuhr. Also ein Risiko, das man nicht eingehen muss. Er dachte zuerst, er waere mit einem Stein getroffen worden. Erst als er merkte, dass der Schmerz nicht nachliess, stellte er fest, dass ein 20cm langer Pfeil in seinem Oberschenkel steckte. Heute wird er vermutlich aus dem Krankenhaus entlassen. Nur eine Freundin, die (und weil sie) fuer die australische Botschaft arbeitet, durfte ihn besuchen.
Meinen Geburtstag habe ich mit einem Schokoladenkuchen gefeiert, den ich an die Leute im Guesthouse verteilt habe. Obrigadu barak. De nada. War sehr witzig. Niemand hat nach dem Anlass gefragt, und ich hab's auch niemandem erzaehlt, ausser Miad.
Die Kanadier sind heute morgen nach Kupang in Indonesien weitergefahren. Hier kommt irgendwann ein Foto hin.
Montag, 15. Januar 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen